Festival Out Of The Box 2022

Auftraggeber: Werksviertel-Mitte Kunst

Nach den Schwerpunkten Digitalisierung und ökologische Nachhaltigkeit in den Jahren 2019 und 2020 nimmt sich das Festival OutOf The Box 2022 den Themen Mobilität, Bewegung und auf der anderen Seite dem Stillstand, der Einschränkung von Bewegungsfreiheit und der Isolation während der Pandemie an – und der Frage, wie offen unsere Gesellschaft gegenüber Menschen ist, die aufgrund körperlicher Behinderungen von Natur aus in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

Drei Eigenproduktionen gehen diesen Fragestellungen von unterschiedlichen Perspektiven aus nach. Den dramaturgischen Bogen über alle drei Festivals spannen die künstlerische Leiterin Martina Taubenberger, Axel Tangerding als Regisseur und dramaturgischer Berater, die Choreografin Ceren Oran und der Licht-Designer Rainer Ludwig durch ein Gesamtkonzept aus Text, Licht, Bewegung und Inszenierung.

„Babel – A Ballet of Signs“ und „Digitale Poesie: The Human Touch“
Der erste Kompositionsauftrag ging an den Jazz-Pianisten und Komponisten Django Bates. Der Produktion „Babel – A Ballet of Signs“ liegt ein Libretto zugrunde, das ausschließlich auf der Ebene der körperlichen Wahrnehmung lesbar ist. Der Text wird in Gebärdensprache übersetzt. Dieses Gebärden-Libretto dient als Vokabular für Ceren Oran, die Choreografin des „Ballet of Signs“ und kreiert so eine Bedeutungsebene, die sich nur hörgeschädigten Menschen, bzw. Personen mit Kenntnis der deutschen Gebärdensprache, erschließt.
Die zweite Produktion, „Digitale Poesie: The Human Touch“ von Ralf Schmid, knüpft an den Programmschwerpunkt der Vorjahre an, in denen auf dem Festival die Frage nach einer neuen Ästhetik des Digitalen diskutiert wurde. Interpretierende von „The Human Touch“ sind neben Ralf Schmid selbst an Electronics und zwei Pianos wieder die beiden Ensembles in Residence, das norwegische Vokalensemble Trondheim Voices und das schwedische O/Modernt Kammerorchester.

Die weltweit erste Riesenradoper
Das Münchner Riesenrad „Umadum“ im Werksviertel-Mitte ist die zentrale „Spielmaschine“ der Riesenradoper Umadum für Jazzorchester und drei Sängerinnen. Komponist der weltweit ersten Riesenradoper ist der Wiener Komponist und Posaunist Christian Muthspiel. Ausführendes Ensemble ist das von ihm gegründete ORJAZZTRA VIENNA. Die 24 Musiker:innen werden ergänzt durch drei Sängerinnen. Jede Gondel ist mit einem/r Musiker:in bestückt. Sie sind quasi eingesperrt in ihre gläsernen Käfige, können aber über Kopfhörer die anderen Stimmen hören. Das Publikum kann wählen: Am Platz vor dem Riesenrad wird durch einen perfekten Stereo-Mix die Musik aller zusammenklingenden Gondeln hörbar gemacht, und die speziell beleuchteten Kabinen ziehen, gut sichtbar, am Publikum vorüber. Man kann aber auch in eine Gondel seiner/ihrer Wahl zusteigen und ist somit mit einer/einem Musiker:in direkt konfrontiert, indem nur diese einzelne Stimme des gesamten Orchestergeschehens aus nächster Nähe zu hören ist.

Vermittlung und Partizipation
Im Format BOXenstopp finden wieder Künstler:innengespräche, Probenbesuche, Konzerteinführungen und interaktive Workshops statt. Auch das bewährte und beliebte Angebot der Familien- und Kinderkonzerte unter der kompetenten und einfühlsamen Leitung der Musikvermittlerin Martina Oberhauser gibt es wieder.
Hörende und gehörlose Jugendliche erarbeiten gemeinsam Zugänge zu Körperwahrnehmung und neue Formen der non-verbalen Kommunikation. Das Projekt Feel your Body/Buddy bringt ie Teilnehmenden nach der langen Zeit der reinen Bildschirmarbeit wieder mit ihrem Körper in Kontakt.

Ausführliche Informationen finden Sie in der Pressemitteilung zum Festival Out Of The Box 2022.

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Projektzeitraum: 27. Mai 2022 bis 7. August 2022